Thesen, Ideen, Einsichten (under construction)
HEP geht auch knackig
Kann man Hochschulentwicklungspläne auch kurz und knackig schreiben, mit klaren Prioritäten und strategischer Wirksamkeit? Aber sicher.
Alle vier bis fünf Jahre erstellen Universitäten und HAWs einen Hochschulentwicklungsplan (HEP), in einigen Bundesländern auch Struktur- und Entwicklungsplan (StEP) genannt. Fast überall ist das gesetzlich vorgeschrieben. Manche Hochschulen erledigen es als Pflichtaufgabe, andere investieren viel Zeit in einen durchdachten Plan.
Und dennoch bleiben viele HEPs ungelesen und verschwinden zu schnell auf den Netzlaufwerken – oft erst wieder hervorgeholt, wenn die nächste Vorlage gebraucht wird.
Meine These: Je kürzer und konkreter, desto wirksamer.
➡️ 50-120 Seiten sind zu viel. 30 reichen.
➡️ Es ist keine Leistungsschau des Erreichten und kein Marketinginstrument. Eine kurze Beschreibung der Hochschule genügt – ergänzt durch strategisch relevante Zahlen und Fakten.
➡️ Wichtiger sind die künftigen Herausforderungen für die Hochschule. Workshops zu Szenarien des Wissenschaftssystems helfen, Ungewissheiten zu sortieren und für den HEP strategisch zu bewerten.
➡️ Viele Pläne sind nach den klassischen Leitungsdimensionen aufgebaut, die dann alle gefüllt werden. Manche setzen geschickt auf eine thematische Gliederung, die zur Hochschule passt.
➡️ 40 Ziele und 50 Vorhaben? Viele HEPs zählen alles Erdenkliche auf. Mit einem gut eingeschwungenen Akademischen Controlling und einem passenden Monitoring-Konzept kann man das hinbekommen. Ich rate vor Ort aber zumeist zum „weniger ist mehr“ – Prioritäten entstehen durch Weglassen.
➡️ Wenn weglassen schwierig ist, kann man knapp dokumentieren, was alles geplant ist, aber eine Handvoll zentraler Leit- und Hebelprojekte herausheben und fest verankern.
➡️ Prioritäten können sachlich und zeitlich sein, am besten beides: Was verfolgen wir mit dem HEP (weiter), weil es unser Profil schärft, wo bündeln wir in den nächsten zwei Jahren unsere Kräfte? Diese Punkte sollten einem bei der Lektüre ins Auge springen und im Kopf hängenbleiben.
➡️ Fünf Jahre sind viel Zeit: Ein HEP sollte die Umsetzung und das Nachjustieren zur Halbzeit mit einbeziehen.
Ein einfacher Test für einen guten HEP: Funktioniert der Text noch, wenn man den Namen einer anderen Hochschule einsetzt? Wenn ja, braucht es mehr Feinschliff auf dem Weg zu einer „Authentischen Hochschule“ (Ziegele/Müller 2024).
Das war jetzt vom Produkt HEP her gedacht – welche hochschulischen Prozesse der Beteiligung es für einen gelebten HEP braucht, ist eine andere Geschichte.
Wer kennt Beispiele für Pläne, die kurz, klar und wirkmächtig sind? Wo ist aus der „Pflicht HEP“ die „Kür Strategie“ geworden?
Strategische Projekte im Blick behalten
Wie behält die Leitung einer Universität oder einer HAW im Alltag den Überblick über ihre strategischen Projekte? Ein bewusst einfaches Dashboard für das Multiprojektmanagement einer Hochschulleitung kann helfen. 💡
(linkedin)
Hochschulen haben eine Vielzahl von Zielen und Missionen, die sie erfüllen wollen oder müssen. Strategien und Umsetzungspläne aller Art nehmen das langfristig in den Blick.
Aber wie behält die Leitung einer Universität oder einer HAW im Alltag den Überblick über die wichtigsten Maßnahmen und Projekte, die zentral verantwortet werden (von anderen ganz zu schweigen)? Schließlich kommen laufend neue Ideen und Maßnahmen hinzu – und anderes, das man einmal angehen wollte, wird stillschweigend beerdigt, schlicht vergessen oder bleibt mangels Personal und Prioritätensetzung stecken.
Klingt bekannt? Und was würde helfen?
Womöglich ein bewusst simples Tool, das auch genutzt wird. Also kein detailliertes Projektmanagement, sondern schlankes Projektportfoliomanagement. Ein Dashboard für die Leitung mit bewusst wenigen Kerninformationen.
Hier ein Vorschlag, den ich vor einiger Zeit mit Inga Brandes entwickelt und schon in unserem Netzwerk Wissenschaftsmanagement vorgestellt habe. Drei Prioritäten, fünf Phasen eines Projektes, Verantwortliche & Zuständige, der Beitrag zu den zentralen Hochschulzielen. Mehr nicht. Dies im Leitungsteam regelmäßig gemeinsam zu sichten, anzupassen und Projekte in der Spur zu halten ist anspruchsvoll genug.
Any thoughts? Welche Hochschulleitung organisiert ihre strategischen Projekte so ähnlich – oder ganz anders?
Ich kann gerne zu konkreten Erfahrungen aus der Arbeit mit diesem Tool berichten. Einfach kurze Nachricht.